Schulschwimmhalle "Die Welle"

Die Vorbereitung zum Entwicklungsplan des Schulzentrums wies nach, dass es in Haßfurt zu wenige Schulsportstätten gab. Sportunterricht musste entfallen, Schwimmunterricht konnte wegen der fehlenden Kapazitäten und wegen der Fahrzeiten nur zu einem Bruchteil gegeben werden.

Eine Prüfung der Regierung von Unterfranken im Jahr 1998 ergab schließlich, dass in Haßfurt mehr als 100 Sportklassen vorhanden waren, für die zehn sog. Übungseinheiten nötig sind. Es fehlten also drei Halleneinheiten. In Anbetracht der längerfristigen demographischen Entwicklung korrigierte die Regierung den Bedarf dann auf zwei Einheiten, die noch zu bauen waren.

Bereits bei der Errichtung des Schulzentrums war eine Schwimmhalle geplant worden. Dieser Plan wurde jedoch aus zwei Gründen nicht umgesetzt: Zum einen ging die Zahl der Schüler Mitte der 80er Jahre zunächst zurück. Und außerdem kam der Bau einer kombinierten Hallen- und Freischwimmanlage mit der Stadt Haßfurt nicht zustande. Wie bekannt, hat die Stadt ihr Freibad im Jahr 1988 in Betrieb genommen.

Nach längeren gründlichen Vorüberlegungen schlug Landrat Handwerker den kommunalen Gremien schließlich die Errichtung einer Schulschwimmhalle vor. Sie sollte den Unterricht für die Schulen aufnehmen und den Vereinssport ermöglichen, aber keine öffentliche Nutzung aufnehmen. Denn im Maintal und in der Nähe von Haßfurt gibt es mit den Bädern in Hofheim, Knetzgau und Zeil bereits ein gutes Angebot.

Der Plan war dennoch zuerst umstritten. Dabei ging es an sich weniger um den Bedarf, sondern um die Finanzierung und die Beteiligung des Landkreises an dem Schwimmbad. In der entscheidenden Abstimmung des Kreistages Haßberge am 15.12.1999 votierten dann 48 für die Errichtung bei 8 Gegenstimmen.

Nach einem Architekturwettbewerb erhielt das Architekturbüro Baur-Consult, Sylbach den Zuschlag. Es hatte einen überzeugenden Entwurf vorgelegt, der bei komprimierten Nebenräumen die richtige Beckengröße und eine sehr gelungene Raumwirkung des Bades herstellte. Zudem gefiel die Außenform der Welle gleich.

Um die Nutzung für den aufstrebenden Schwimmsport im Landkreis zu sichern und gleichzeitig finanziell einen Beitrag zu erhalten, wurde mit dem neu gegründeten Verein SC Haßberge ein Kooperationsmodell eingegangen. Der BLSV hat daraufhin den sportlichen Anteil der Schwimmhalle gefördert. Der Schwimmclub selbst und die Stadt Haßfurt trugen den größeren Teil der Sportinvestition, der 708.561,54 Euro ausmachte.

Nach den 15monatigen Bauarbeiten wurde am 12.09.2003 die Schulschwimmhalle eröffnet. Sie kostete insgesamt 3.682.310 Euro, Ausgaben, die heute bei vergleichbarem Bau und Standard weitaus höher liegen dürften. In den 8 Jahren der Nutzung hat sich die Schwimmhalle absolut bewährt. Sie ist an den Wochentagen von Montag bis Freitag von 08:00 Uhr – 15:30 Uhr für die Schulen und ab 15:30 Uhr – 22:00 Uhr für die Vereine ausgebucht.

Hervorzuheben sind die im Verhältnis geringen Energiekosten. Darauf hatte der Schulverband bei der Errichtung geachtet. Trotz damals niedriger  Vorgaben wurden beispielsweise Dreifachverglasungen eingebaut und eine moderne Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert.

Mit den Schulen bestehen zwei Sportarbeitsgemeinschaften. Wiederholt haben die Schwimmgruppen der Schulen Erfolge bis hin zur Vizemeisterschaft in Süddeutschland (Rhein-Main-Donau-Cup) errungen.

Aus kleinen Anfängen hat sich die SC Haßberge mittlerweile zu einem Verein entwickelt, der 127 Kindern und Jugendlichen Gelegenheit zum Schwimmsport bietet.

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